Brände in Bahntunneln sind selten. Wenn aber ein solches Ereignis eintritt, versuchen sich unter Umständen viele hundert Menschen selbst zu retten und strömen zu den Notausgängen. Um sie zu unterstützen und um von ihnen wichtige Informationen über die Situation im Tunnel zu erhalten, sollten schnellstmöglich alle Notausgänge besetzt werden. Damit dies gelingen kann, bedarf es einer gemeinsam erstellten Einsatzplanung von Bahnunternehmen und Hilfsorganisationen.
Wozu Notausgänge besetzen?
Im Fachbuch «Brandeinsätze in Bahntunneln» (S. 122) der International Fire Academy ist ausgeführt: «Oft müssen Selbstrettende, die es trotz Rauch bis zu einem Notausgang geschafft haben, dringend behandelt werden. Beim Brand eines Reisezuges im Hirschengrabentunnel in Zürich (CH) am 16. April 1991 gerieten Dutzende Reisende auf der Flucht in den Rauch, konnten sich gerade noch bis zum Portal retten und brachen dort zusammen.» Deshalb sollen alle Portale und Notausgänge möglichst schnell besetzt werden, um Selbstrettende je nach körperlichem und seelischem Zustand betreuen zu können. Ausserhalb der Gefahrenbereiche ist dies Aufgabe des Rettungsdienstes.