Der Feuerteufel steckt im Detail


Wie schnell muss die Feuerwehr bei einem Tunnelbrand vor Ort sein? Nach 5, 10 oder 15 Minuten? Was meint «vor Ort» überhaupt? Am Portal oder in der Tunnelmitte? Wie viele Einsatzkräfte werden mindestens benötigt, wie viele maximal? Können Nachbarwehren unterstützen? Wie kann die dadurch ausgelöste Entblössung ganzer Bezirke kompensiert werden? Wer hat die Einsatzleitung bei grenzüberschreitenden Tunneln? Müssen wirklich alle Einsatzkräfte Pressluftatmer tragen? Kann die Feuerwehr auch entgegen der regulären Fahrtrichtung anrücken? Sollte die Feuerwehr die Brandfalllüftung selbst steuern können/dürfen/müssen? Bei jeder Einsatzplanung für eine (neue) UVA stellen sich unzählige solcher Fragen, die nicht pauschal beantwortet werden können. Trotz aller Gesetze und Vorschriften sind meist anlagenspezifische Antworten erforderlich, die zwischen Feuerwehren, Betreibern und Aufsichtsbehörden und manchmal sogar unter Einbezug der Öffentlichkeit diskutiert und entschieden werden müssen.

Von der Zielsetzung bis zum konkreten Bedarf


Interventionskonzepte definieren zunächst Schutz- und Leistungsziele, das anlagenspezifische taktische Vorgehen und die Aufgabenverteilung zwischen den Feuerwehren, dem Betreiber und anderen Ereignisdiensten. Auch die Frage der Gesamteinsatzleitung kann meist schon auf dieser konzeptionellen Ebene geklärt werden. Anhand dieser Struktur wird abgeschätzt, welche Einsatzmittel und wie viele Einsatzkräfte mit welchen Qualifikationen benötigt werden. Hier zeigt sich dann, ob der Bedarf durch die bestehenden Feuerwehren gedeckt werden kann, oder zusätzliche Einheiten und Standorte erforderlich sind.

Interventionskonzepte als Basis


Die gemeinsam erarbeiteten und von der International Fire Academy dokumentierten Interventionskonzepte liefern eine solide Grundlage für die konkrete Bedarfs- und Einsatzplanung der involvierten Feuerwehren. Sie können in Baugenehmigungsverfahren auch als Nachweis dienen, dass ein ausreichender abwehrender Brandschutz für die jeweilige UVA darstellbar ist. Für die spätere Detailplanung bieten unsere Taktik-Workshops die Möglichkeit, die Einsatzplanung zu optimieren und gleichzeitig das Kader der Feuerwehren auszubilden.

Je früher Interventionskonzepte entwickelt werden, desto eher können die Konstrukteure die Bedürfnisse der Feuerwehren berücksichtigen.

Nehmen Sie deshalb Kontakt mit uns auf, sobald die Planung für eine UVA konkret wird.