Zweiflaschengeräte sind unverzichtbar


Nach der Ausbildung von mehr als 10'000 Feuerwehrangehörigen wissen wir: Körperlich durchschnittlich leistungsfähige Atemschutzgeräteträger können Eindringtiefen von bis zu 500 m bewältigen. Dafür benötigen sie jedoch zwingend Zweiflaschen-Atemschutzgeräte. Einflaschengeräte reichen nur für etwa die halbe Distanz.

Zweiflaschengeräte stellen viele Tunnel-Feuerwehren vor einige Herausforderungen. Nicht nur müssen sie meist eigens angeschafft werden. Um sie im Mannschaftsraum der Löschfahrzeuge zu verstauen, sind zudem aufwändige Umbauarbeiten erforderlich. Dennoch empfehlen wir für alle Einsätze in UVA Zweiflaschengeräte zu nutzen, weil sie nicht nur längere Einsatzzeiten erlauben, sondern den Einsatzkräften auch mehr Sicherheit geben können.

Kreislaufgeräte brauchen spezielles Training


Kreislauf- oder Regenerationsgeräte ermöglichen etwas längere Einsatzzeiten unter Atemschutz als Pressluftatmer. Denn sie regenerieren die ausgeatmete Luft in einem chemischen Prozess. Dabei wird die Luft jedoch stark erwärmt. Aus der ständigen Rückkopplung mit den Feuerwehren wissen wir, dass diese Geräte trotz der zusätzlichen Wärmebelastung hilfreich sein können. Dies aber nur, wenn die Einsatzkräfte häufig damit üben. Darauf wird jedoch aus Kostengründen oft verzichtet. Denn jede einzelne Nutzung von Kreislauf- oder Regenerationsgeräten ist zeit- und kostenintensiver als die von Pressluftatmern. So besehen erscheint es sinnvoller, Pressluftatmer zu verwenden. Mit diesen sind die Feuerwehrangehörigen bestens vertraut und kann ohne grossen Kostenaufwand intensiv geübt werden.

Spezielle Fahrzeuge für spezielle Situationen


In der Regel können alle Einsatzaufgaben in Strassentunneln mit Standard-Löschfahrzeugen bewältigt werden. In manchen Fällen ist jedoch eine technische Aufrüstung sinnvoll, beispielsweise wenn für den Ersteinsatz nur wenige Einsatzkräfte sofort verfügbar sind. Für diesen Fall können Spezialfahrzeuge, wie sie etwa die Schadenwehr Gotthard unterhält, die Personalknappheit bis zu einem gewissen Grad kompensieren. Ein Beispiel sind Löschfahrzeuge mit Wasserwerfern auf dem Dach.

Die meisten Bahntunnel sind nicht mit Strassen-Feuerwehreinsatzfahrzeugen befahrbar. Um dennoch zügig mit Mannschaft, Gerät und Löschmitteln in den Tunnel eindringen zu können, werden entweder Lösch- und Rettungszüge (LRZ) oder Zweiwegefahrzeuge eingesetzt.

Die Führerstände und der Rettungswagen der LRZ sind überdruckbelüftet und bieten damit einen gesicherten Raum, der gegen den Brandrauch geschützt ist. Deshalb können mit LRZ auch grössere Eindringtiefen als 500 m bewältigt werden. Zweiwegefahrzeuge sind Strassenfahrzeuge mit einem Schienenradsatz, mittels dem sie auch auf Schienen fahren können. Ihr wichtigster Nutzen besteht darin, schnell zu Portalen zu gelangen, die mit Strassenfahrzeugen nicht oder nur sehr schwierig zu erreichen sind. Die derzeit verfügbaren Fahrzeuge haben jedoch keinen gesicherten Raum, weshalb Rauch in die Kabine eindringen kann. Deshalb lassen sich mit Zweiwegefahrzeugen im Rauch keine höheren Eindringtiefen als etwa 500 m erzielen.

Hilfsmittel: Klein, leicht und nützlich


Die International Fire Academy hat mehrere einfache Hilfsmittel entwickelt bzw. optimiert, die vor allem die körperliche Belastung der Einsatzkräfte reduzieren und bei der Orientierung im Tunnel helfen: Suchstöcke, Schleifkorbtragen mit Rollen und LED-Markierleuchten.

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