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Online-Forum vom 22. Juni 2023: Rettungsrobotik und Tunnelrauchgenerator

So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Diesen Grundsatz vertritt die International Fire Academy für den Einsatz spezieller Geräte und Technik bei Brandeinsätzen in Tunneln. Gleichzeitig sind wir regelmässig mit Entwicklern und Anwendern im Gespräch um zu erfahren, was die Ausbildung effizienter oder den Einsatz sicherer machen könnte. Diesen Austausch möchten wir auch im Online-Forum führen. Deshalb freuen wir uns auf Volker Heerdt von der Hessischen Landesfeuerwehrschule und Robert Grafe vom Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum bei unserem 7. Online-Forum. Sie werden von einem neuartigen Rauchgenerator und vom potenziellen Nutzen der Robotertechnologie im Einsatz berichten.

Wie kann man ein reales Brandrauchverhalten im Tunnel darstellen?


Rund 70 km umfasst der Neubau der A 44 in Hessen (D). In zwölf Bauabschnitten soll eine wichtige West-Ost-Verbindung entstehen. Die Strecke umfasst mehrere Tunnel, die zum Teil bereits in Betrieb sind. Bei deren Beübung zeigte sich: Die eingebauten Sicherheitsanlagen, vor allem die Ventilatoren, sind für die üblichen Raucherzeuger «zu stark», so dass keine realitätsnahen Einsatzbedingungen simuliert werden können. Daher sollte ein leistungsstärkerer Rauchgenerator beschafft werden, mit dem zumindest ein reales Brandrauchverhalten in einer Tunnelanlage dargestellt werden kann. Doch ein Modell mit einem entsprechenden Rauchvolumen war bis dahin nicht auf dem Markt verfügbar.

Inzwischen ist der mobile Tunnelrauchgenerator FT-SDAH-500 an der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) stationiert und in diesem Bundesland bei Übungen im Einsatz. Über seine Besonderheiten und den Nutzen für die Feuerwehren berichtet Volker Heerdt, der an der Entwicklung beteiligt war. Einen ersten Einblick in das Thema liefert dieser Bericht der HLFS.

Verantwortlich für die Anschaffung von Sonderfahrzeugen

Volker Heerdt, ausgebildeter KFZ-Elektriker, studierte Maschinenbau und Berufspädagogik, bevor er 2005 an der Hessischen Landesfeuerwehrschule Aufgaben im Bereich der technischen Ausbildung übernahm. Er verantwortet u. a. die Ausbildung der Hubrettungsfahrzeugmaschinisten sowie die Ausbildung in der Technischen Hilfeleistung und im Bereich der Gerätewartung und -pflege. Die Entwicklung des Tunnelrauchgenerators betreute er im Rahmen seiner Verantwortung für die Beschaffung der Sonderfahrzeuge an der HLFS. Ehrenamtlich ist Volker Heerdt seit mehr als 30 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatgemeinde und aktuell als Kreisbrandmeister für den Landkreis Kassel tätig.

Wie können Roboter den Feuerwehreinsatz sicherer machen?


2018 wurde der gemeinnützige Verein «Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum» gegründet. Sein Ziel ist es, die Entwicklung von Robotersystemen zur Unterstützung bei Rettung und Schutz von Menschen und Sachwerten zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Hochschulen, Feuerwehren und Unternehmen. Robert Grafe setzt sich seit 2019 als Geschäftsführer für den Ausbau des Kompetenzzentrums mit Sitz in Dortmund ein und verfolgt dabei einen Buttom-Up-Ansatz: In der Zusammenarbeit mit Feuerwehren sollen Anforderungen für einsatztaugliche Roboter und Unmanned Aircraft Systems (UAS) definiert werden. Das Deutsche Rettungsrobotik-Zentrum (DRZ) verfügt über Forschungs- und Testeinrichtungen und arbeitet an Prüfverfahren für verschiedene Anwendungsfelder. Über den Stand der Entwicklung berichtet Robert Grafe bei unserem 7. Online-Forum.

Themen, mit denen sich die Forschung am DRZ bereits beschäftigt hat, sind beispielsweise die Bekämpfung von Vegetationsbränden, ABC-Einsätze und Einsätze in Kernkraftwerken. Einen Überblick über die aktuellen Projekte, Ausbildungen, Veranstaltungen sowie die Roboter des DRZ gibt die Website Rettungsrobotik.

Sicherheitsforschung für die zivile Gefahrenabwehr

Robert Grafe ist seit zehn Jahren im Bereich der Sicherheitsforschung tätig. Zuvor absolvierte er ein Diplomstudium mit der Fachrichtung Logistik-, Material- und Beschaffungskettenmanagement. Seine Schwerpunkte am DRZ, das er seit 2019 als Geschäftsführer leitet, liegen in den Bereichen Bedarfsanalysen, Szenario-Definitionen und Durchführung von Feldtests sowie auf Fragestellungen des Innovationstransfers. Robert Grafe ist ehrenamtlich in kommunalen Rettungsdiensten und in der Feuerwehr Dortmund aktiv, in der er unter anderem das erste Einsatzkonzept für die Nutzung von Drohnen entwickelte.

Online-Forum startet am Donnerstag, 22. Juni, um 20 Uhr


Wir starten am Donnerstag, 22. Juni 2023, wieder um 20 Uhr und freuen uns auf Ihre Teilnahme sowie Ihre Fragen an die Referenten. Das Online-Forum endet gegen 22 Uhr. Nutzen Sie für den Zugang den folgenden Button:

Die Teilnahme ist wie immer kostenlos und frei von jeder Verpflichtung. Die International Fire Academy möchte mit diesem Angebot zum fachlichen Austausch beitragen und einsatzrelevante Themen zur Diskussion stellen.

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